Autor: Kevin Schludermann
Genau mit diesen Worten haben es drei Finninnen bei einem Kongress in Hamburg auf den Punkt gebracht. Es sollte dort an einer Definition des neuen Lernens gefeilt werden und einige deutsche Lehrer/innen waren schnell in alte Muster und Gewohnheiten verfallen, indem sie zahlreiche Punkte fanden, woran es liegt, dass eine neue Art des Lernens nicht funktionieren kann.
Es sind aber eben auch drei Finninnen anwesend. Sie sind selbst Lehrerinnen und als Beraterinnen aus dem Land des ewigen PISA-Siegers angereist. Während sich andere Kongressteilnehmer/innen Gründe an den Kopf werfen, woran das Schulsystem krankt, kichern die Finninnen und verraten ihr Geheimrezept:
"Gutes Lernen ist wie Sex. Entweder leidenschaftlich - oder mechanisch und ohne Gefühl."
Dieses Zitat bringt es in meinen Augen auf den Punkt. Einerseits, weil Leidenschaft all das beinhaltet, was auch laut Gerald Hüther notwendig ist, um nachhaltiges Lernen zu ermöglichen - nämlich Gefühle und Emotionen (wie auch in einigen anderen Kapiteln dieses E-Books bereits erwähnt).
Andererseits nimmt diese reißerische Aussage dem gesamten Thema auch ein Stück weit die Ernsthaftigkeit. Sie bringt einige vielleicht auch zum Kichern - wo wir wieder bei Gefühlen und Emotionen wären - und somit dazu, das Thema "Lernen" vielleicht auch einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Wie eine Lernsituation für mich genau aussehen muss, damit ich sie als positiv erachte, hängt von zahlreichen Faktoren ab (die auch wiederum in diesem E-Book schon öfter genannt wurden):
Es ist für Lehrpersonen also sicherlich nicht einfach, eine für mich positive Lernsituation zu schaffen. Sollte es aber jemandem trotz aller zuvor genannten Faktoren gelingen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass mich die Leidenschaft für ein Thema packt, ist dies der Beginn einer Geschichte mit sicherlich positivem Ausgang.
Quelle: taz.die tageszeitung (2007). "Lernen ist wie Sex". Verfügbar unter: http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=tz&dig=2007%2F09%2F24%2Fa0111&cHash=fc67d632679ab1bb37aca2c4ad9bf63a [16.04.2015].
Kommentar (Lisa Krassnig)
Zu Beginn muss ich sagen, dass ich den Artikel sehr lustig gefunden habe :) Doch ich stimme Kevin in diesen Punkten zu. Es ist sehr wichtig, mit einem Gefühl und mit Emotionen zu lernen. Denn das Befinden einer Person spielt eine große Rolle beim Thema "Lernen". Wenn ich mich nicht gut fühle, sinkt auch die Motivation und die Produktivität meines Lernens. Man kann auch sagen, dass man viel schneller und mit mehr Ehrgeiz lernt, wenn das Themengebiet spannend und interessant ist.
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