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Erasmus+ Journal (Issue 2) 2013/14

K. Prutsch, Spain, Pädagogische Hochschule Schwäbisch-Gmünd, Mobility for Studies

Autorin: K. Prutsch
Peer-Review: M. T. Chorinsky, M. Muhr

Übersicht und Geschichte

Schwäbisch Gmünd liegt im Zentrum Süddeutschlands, im Bundesland Baden-Württemberg im Ostalbkreis, am Fuße der Schwäbischen Alb und hat rund 61.000 Einwohner, die sich auf die Kernstadt und zehn Ortsteile verteilen. Schwäbisch Gmünd ist kreativ und aufstrebend, der Unimog wurde hier erfunden, das Silber bei Tiffany´s New York stammt von hier, ebenso die Lenksysteme vieler Autos. Des Weiteren ist Schwäbisch Gmünd die älteste Stauferstadt, die erste urkundliche Erwähnung fand im Jahr 1162 durch die Staufer statt. Bauwerke aus acht Jahrhunderten prägen diese historische Stadt, der Marktplatz und der Münsterplatz zählen zu den schönsten Plätzen in Süddeutschland.

Hauptlatz von Schwäbisch Gmünd (Foto K. Prutsch)

Die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd befindet sich auf dem Sonnenhügel, im Stadtteil Oberbettringen, und liegt ca. 15 Minuten (Bus) von der Innenstadt entfernt. Sie ist eine moderne wissenschaftliche Hochschule mit Universitätsstatus. Die Lehrerbildung geht auf ein katholisches Schullehrer-Seminar im alten "Franziskaner-Mannskloster" aus dem Jahre 1825 zurück.

Die Hochschule ist optimal für Studierende, die gerne einen Campus inmitten einer idylli­schen Landschaft bevorzugen, aber dennoch Angebote der nahegelegenen Kulturstadt nut­zen möchten. Der Campus verfügt über eine moderne Mensa, eine Sporthalle mit Kletter­wand und Außenanlagen wie Sportplatz, Tennisplatz und Beach-Volleyball-Feld, einen male­rischen Hochschulgarten und eine Bibliothek mit Lesesaal. Die Abteilung Musik befindet sich in der Lessingstraße, in der Nähe des Zentrums von Schwäbisch Gmünd.

Die Zahl der Studierenden liegt derzeit ungefähr bei 2.700, davon studieren rund zwei Drittel für das Lehramt an Grund-, Haupt-, Real und Werkrealschulen. Die Lehramtsstudierenden haben die Möglichkeit, Erweiterungsstudiengänge, beispielsweise zur Beratung, Interkultu­rellen Erziehung, Informatik/Datenverarbeitung, Medienpädagogik, Gesundheitsförderung und Frühen Bildung zu absolvieren. Etwa ein Drittel der Studierenden sind in einem der Ba­chelor- und Masterstudiengängen wie Frühe Bildung, Gesundheitsförderung, Interkulturali­tät und Integration, Ingenieurpädagogik und Bildungswissenschaften inskribiert.

Eingang der Pädagogischen Hochschule (Foto K. Prutsch)

Mensa der Pädagogischen Hochschule (Foto K. Prutsch)

Die Landeshauptstadt Stuttgart liegt nur 50 km östlich von Schwäbisch Gmünd und ist mit dem Zug in 40 Minuten erreichbar. Stuttgart bietet neben Mercedes und Porsche eine att­raktive Kunst- und Kulturszene, internationale sportliche Veranstaltungen, historische und moderne Architektur, auch die Königsstraße bietet den Einkaufslustigen ein sehr breites An­gebot. Die weiteren angrenzenden Städte wie zum Beispiel Ulm mit dem höchsten Kirchturm der Welt am weltberühmten Ulmer Münster, Heidelberg mit einer der berühmtesten Schlossruinen Deutschlands, München mit dem BMW-Museum, Marienplatz, Viktualien­markt und dem Englischen Garten, ebenso Tübingen, Baden-Baden, und viele mehr, sind unbedingt einen Besuch wert.

Kontaktinformationen

Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd
Oberbettringer Straße 200
D-73525 Schwäbisch Gmünd / Deutschland
Telefon : +49 7171 983-0
E-Mail : info@ph-gmuend.de
Internet : www.ph-gmuend.de

Akademisches Auslandsamt

Leiterin : Frau Dr. Monika Becker
Telefon : +49 7171 983-225
E-Mail : monika.becker@ph-gmuend.de

Assistentin: Lesia Kimmel (für alle organisatorischen Fragen zuständig)
Telefon : +49 7171 983-486
E-Mail : lesia.kimmel@vw.ph-gmuend.de

Die beiden Damen sind sehr freundlich und kompetent, stehen für (fast) alle Anliegen zur Verfügung, wie zum Beispiel die Anmeldung beim Stadtamt, Lehrveranstaltungen; Fragen zum Wohnheim, Verkehrsverbindungen, Bankkonto, Krankenversicherung, Heimweh, und so weiter. Auch die zuständigen Tutoren und Tutorinnen für Erasmusstudierende kann man jederzeit via Facebook bzw. Mobiltelefon um Auskunft fragen, wie zum Beispiel wo es gute Abendlokale gibt, welche Sehenswürdigkeiten sich lohnen, wie das Anmelden zu den einzelnen Lehrver­anstaltungen funktioniert, etc.

Unterkunft

Studentenwohnheim des Studentenwerks Ulm
Neißestraße 20
D-73529 Schwäbisch Gmünd

Für die Teilnehmer/innen am Erasmus-Programm bemüht sich das Akademische Auslandsamt der PH Schwäbisch Gmünd direkt um einen Wohnheimplatz.

Das Studentenwohnhaus liegt ca. 10 Gehminuten von der Pädagogischen Hochschule ent­fernt. Das Wohnheim ist mit 13 Stockwerken (ca. 280 Zimmern) ausgebaut. In jedem Stock­werk befinden sich ca. 20 Einzelzimmer, die mit einem Grundmobiliar (Bett, Kleiderschrank, Schreibtisch, Stuhl und mehreren Regalen) ausgestattet sind. Der Internetzugang funktio­niert im Zimmer sehr gut über LAN, das heißt mit Kabel. Die Dusche, das WC und das Waschbecken werden mit dem/der Zimmernachbar/in geteilt. Des Weiteren befindet sich in jedem Stockwerk eine Gemeinschaftsküche, hier hat jede/r Studierende zwei verschließbare Fächer für Geschirr und Nahrungsmittel, auch zusätzlich ein absperrbares eigenes Kühlfach. Ein Gefrierfach steht für alle frei zur Verfügung sowie der Herd, Backofen und div. elektrische Geräte wie Mixer, Toaster, Wasserkocher, Staubsauger, Fernseher, etc.

Im Untergeschoß befindet sich ein Waschraum mit drei Waschmaschinen und einem Wä­schetrockner. Hier ist darauf zu achten, dass ausschließlich € 1,00 und 0,50 Cent-Münzen verwendet werden können. Ein Waschgang wird mit € 1,50 berechnet und das Waschmittel ist selbst zu stellen. Ein Trockenraum zum Wäscheaufhängen wird separat noch angeboten.

Auf Wunsch werden folgende Materialien angeboten:

Miete für Bettwäsche und Bettdecken: € 15,00 / Geschirr: € 10,00 / Netzwerkkabel: € 8,00. Die angeführten Preise werden per Semester einmal verrechnet.

Die Bettwäsche ist weiß, empfehlenswert ist eine bunte mitzunehmen, da ansonsten das Zimmer sehr eintönig ist. Das Geschirr besteht aus einem Teller, Tasse, kleines Schüsserl, einem Trinkglas und einem Besteck. Das Netzwerkkabel ist unbedingt notwendig, weil es für den Internetzugang benötigt wird. Es gibt kein WLAN, weder im Wohnhaus, noch in der Stadt Schwäbisch Gmünd. An der PH gibt es nur beschränkt WLAN-Zugänge.

Zusätzlich hat jedes Zimmer ein Briefkastenfach im Eingangsbereich. Der Hausmeister steht von Montag bis Freitag zur Verfügung. Parkplätze für Autos, Abstellplätze (Garage) für Fahr­räder und Motorräder sind ausreichend vorhanden, die jeweils kostenfrei zu benutzen sind.

Persönliche Info: Handtücher, Lese-/Tischlampe und Mülleimer für das Zimmer unbedingt mitnehmen bzw. organisieren. Einkaufsmarkt (Rewe) liegt ca. 10 Gehminuten vom Wohn­heim entfernt. Gaststätten und Bars gibt es ausschließlich in der Stadt, die mit den öffentli­chen Verkehrsmitteln (Bus) gut erreichbar sind.

Sinnvoll ist es mit dem Auto anzureisen (ca. 700 km), denn dadurch ist es möglich, hier im ländlichen Bereich flexibel zu sein. Außerdem gibt es dort wunderschöne Fahrrad­wege, d.h. mit einem Fahrrad lässt sich hier das Gebiet wunderbar erforschen und auch der Weg zur Uni verkürzt sich dadurch.

Sehr empfehlenswert sind die Wohnheimpartys. Neben dem Kennenlernen von weiteren Studierenden gibt es Getränke und Snacks zu günstigen Preisen.

Lebenshaltungskosten

Die Lebenshaltungskosten hängen natürlich von den einzelnen Bedürfnissen ab, aber es soll­ten mindestens € 500,00 pro Monat zur Verfügung stehen, da auch Ausflüge/ Besichtigungen von der PH und von Studierenden angeboten werden.

Das Stipendium für die Zeit im Ausland betrug monatlich € 300,00. Somit waren die
monatlichen Kosten für das Studentenwohnheim mit € 235,00 gut gedeckt. Die Ausgaben für das Essen und Trinken waren separat einzubringen. Eine Mittagsportion in der Mensa lag bei ca. € 2.00, wenn mit der Studentenkarte bezahlt wurde. Generell ist zu sagen, dass die Le­bensmittelpreise im Gegensatz zu Österreich, etwas günstiger sind.

Ein einmaliger Betrag von € 65,00 ist an die Hochschule Schwäbisch Gmünd am Beginn des Semesters zu entrichten.

In Schwäbisch Gmünd kostet ein Busticket für eine Richtung € 2,10. Ab 18:00 Uhr bezahlen Studierende € 1,00. Es wird ein Semesterticket für € 100,00 angeboten.

Die Deutsche Bahn bietet ein sogenanntes Baden-Württemberg-Ticket an, hierbei reisen Studierende ab drei bis fünf Personen einen ganzen Tag in Regionalzügen quer durch Baden-Württemberg sehr günstig. Will man das naheliegende Frankreich besuchen, so fährt man mit dem TGV extrem schnell (bis zu 320 km/h) und preisgünstig.

Die Eintrittspreise für das Freibad in Oberbettringen und das Hallenbad in Schwäbisch Gmünd liegen jeweils bei € 2,00.

Das einzig teure im Vergleich zu Österreich sind die Treibstoffpreise.

Anmeldeprozesses

Jeder Erasmusstudierende bekommt einen persönlichen Account mit Benutzername, Pass­wort und E-Mailadresse für das Rechnernetz an der PH Schwäbisch Gmünd. Mit diesem Zu­gang erhält man Informationen und Anmeldemöglichkeiten zu dem vielfältigen Studienan­gebot über die Software "stud.ip".

Der Anmeldeprozess zu den einzelnen Seminaren, Vorlesungen und Lehrveranstaltungen erfolgt daher sehr einfach, auch die Kontaktdaten zu den jeweiligen Dozenten sind angege­ben. Tutoren bieten separat auch eine Schulung für das Programm an.

Das Learning-Agreement erledigte ich anhand eines Seminarkataloges, welchen ich bereits Monate vor dem Erasmusstart per Mail von Frau Kimmel (Akad. Auslandsamt) zuge­sandt bekommen hatte. Es besteht jedoch die Möglichkeit vor Ort die Lehrveranstaltungen zu wechseln, mittels eines Learning-Agreement Changing Formulars. Dieser Ablauf verläuft sehr unkompliziert und rasch.

Fixer Bestandteil des Studierenden-Alltags ist die Studentenkarte. Dazu wird ein Passbild benötigt. Mit dieser Karte ist man berechtigt, bargeldlos und kostengünstig das Speisen- und Getränkeangebot der Mensa zu nutzen. Ebenfalls ist es möglich, mit dieser Karte die Kopier- und Druckgeräten am Campus zu verwenden. Gleichzeitig ist sie auch für die Ausleihe in der Bibliothek zu nutzen.

Ausbildungssystem und Studium

Das Studienjahr wird an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd in zwei Semester unterteilt:

Wintersemester: 1. Oktober bis zum 31. März des folgenden Jahres
Sommersemester: 1. April bis zum 30. September

Die Vorlesungen und Lehrveranstaltungen finden in der Regel von Mitte Oktober bis Mitte Februar bzw. von Mitte April bis Mitte/Ende Juli statt. Ein Einstieg in das Studium ist in jedem Semester möglich. Ein großer Unterschied zu Österreich liegt im Studiengangprofil für das Lehramt an Grund­schulen bzw. Volksschulen:

Das Studium umfasst Kompetenzbereiche (KB), Vertiefungsfächer (VF), Bildungswissenschaf­ten und schulpraktische Studien. Es sind vier KB zu studieren, verpflichtend zu wählen sind die KB Deutsch und Mathematik. Eines davon muss vertieft studiert werden. Zusätzlich sind zwei weitere KB zu wählen, von denen einer auch in einem auszuwählenden Vertiefungsfach studiert wird.

Studierende bewerben sich mit einer 3-Fächer-Kombination:

1. Fach: Deutsch oder Mathematik vertieft (Hauptfach 1)

2. Fach: vertieftes Fach aus einem KB (Hauptfach 2)

3. Fach: nichtvertiefter KB

Bei den Vertiefungsfächern Kunst, Musik und Sport ist eine Eignungsprüfung erforderlich.
Die Studienplätze werden zu 90 % nach der Abitur- bzw. Maturanote, der Fachhochschul­reife oder der Eignungsprüfung vergeben. Besondere außerschulische Leistungen (Praktika, Soziales Jahr u.a.) werden zusätzlich berücksichtigt. Die anderen 10 % der Studienplätze werden nach der Wartezeit vergeben, wobei als Wartezeiten die Halbjahre zwischen Abitur und Bewerbungssemester gelten, in denen keine Immatrikulation an einer Hochschule vor­liegt.

Die Regelstudienzeit dauert acht Semester (240 ECTS) einschließlich Praxissemester und Prüfungszeit. Die Praxis besteht aus einem zweiwöchigen Orientierungspraktikum (OEP) und einem integrierten Semesterpraktikum (ISP). Im Anschluss an die 1. Staatsprüfung muss das sogenannte Referendariat absolviert werden. In dieser Praxisphase, die eineinhalb Jahre dauert, unterrichten Studierende bereits an Schulen, besuchen begleitend Lehrveranstal­tungen am Seminar für schulpraktische Ausbildung und verdienen dabei schon ihr erstes Geld. Im Anschluss folgt das 2. Staatsexamen und mit dem erfolgreichen Bestehen des Refe­rendariats und der beiden Staatsexamina ist die Berufsausbildung beendet.

Die Klausuren bzw. Prüfungen finden fast alle in der Prüfungswoche statt, die meist in der letzten Woche des Semesters liegt.

Ein großes Freizeitangebot bietet der Hochschulsport, kurz AGs genannt. Alle Studierenden können daran kostenlos teilnehmen. Im Sommersemester wurde Schwimmen, Beach-Vol­leyball, Modern Dance, Gymnastik, Ultimate Frisbee, Geräteturnen, Leichtathletik, Badmin­ton, Pilates, Hockey, Kickboxen, Volleyball, Basketball, Klettern und Zumba am Campus an­geboten. Bei jeder dieser Sportarten sind Tutoren bzw. Tutorinnen anwesend, die die einzelnen Einhei­ten leiten und über die PH entlohnt werden. Außerdem steht ein Kraftraum für alle Studieren­den zur Verfügung, die Nutzung ist ebenso kostenlos. Besonders Studierende, die vor allem Prüfungen in Sport ablegen müssen, profitieren von diesem Angebot.

„Studierende beraten Studierende“ ist ein Slogan, der sich am Campus sehr stark bewährt, wie der Hochschulsport und die Einführungswoche mit einem Mentoren- bzw. Mentorinnen-Programm (Details siehe Einführungswoche) zeigen. Weiters bietet jedes Studienfach (zum Beispiel Deutsch, Englisch, …) ein eigenes Tutorium an, bestehend aus einem Team von engagierten Studie­renden, die für Fragen und Hilfestellungen allen Studierenden, unabhängig von Studienfach und Fachsemeser, zur Seite stehen. Im Didaktischen Zentrum beraten ebenso geschulte Tutoren und Tutorinnen die Studierenden, in den Schwerpunkten wie Unterrichtsplanung und –gestal­tung, Schreibberatung, Wissenschaftliches Arbeiten und Medienberatung an.

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) besteht ebenso aus kompetenten Studieren­den, die sich für die sozialen und studienbezogenen Angelegenheiten einsetzen, aber auch bei der Gestaltung des Stundenplans behilflich sind.

1. Woche: Check-in (01.04.2014 - 06.04.2014)

Am Wochenende vor Beginn des Erasmus-Aufenthaltes hat ein Tutor auf Facebook eine Gruppe gegründet. Damit war im Vorfeld schon ersichtlich, wer die weiteren Kommilitonen im Auslandsemester sind. Auf dieser Plattform wurden auch diverse Treffpunkte und Veran­staltungen bekannt gegeben. Außerdem wurde jeder Studierende persönlich begrüßt, egal ob mit Flugzeug, Zug, Bus, Auto, etc. angereist wurde. Gegebenenfalls wurde man sogar abgeholt.

Erstmals wurde das Zimmer bezogen und die nötigen Infos zum Wohnheim wurden mitge­teilt. Dazu gehörte der Wohnheimvertrag; das Zurechtfinden im Wohnheim, wie zum Bei­spiel die persönlichen Fächer in der Küche (siehe Beschreibung der Unterkunft); Müllentsor­gung; Einrichtung des Internetzuganges über einen Tutor, etc.

Ein gemeinsamer Uni-Besuch war ein fester Bestandteil dieser Woche. Das Kennenlernen des akademischen Auslandsamtes, die sogenannte Anlaufstelle für Fragen der Erasmus-Stu­dierenden. Die Leiterin, Dr. Monika Becker, ihre Assistentin, Lesia Kimmel sowie die unter­stützenden Tutoren und Tutorinnen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Mit diesem Team wurden or­ganisatorische Dinge erledigt, wie die Immatrikulation, Studentenkarte (1 Passbild notwen­dig), Zahlung der Gebühren an die Hochschule, etc.

Des Weiteren gab es einen gemeinsamen Besuch beim Stadtamt, um sich dort als Einwohner bzw. Einwohnerin für den Zeitraum registrieren zu lassen. Dazu wurde ein Passbild benötigt. Die Abwicklung erfolgte sehr rasch und unkompliziert. Auch das Eröffnen eines Bankkontos bei der Kreissparkasse in Oberbettringen war verpflichtend, da die Kosten für das Wohnheim (ca. € 235,00 mtl.) vom Studentenwerk Ulm abgebucht werden. Für Studierende unter 30 Jahren ist diese Bankverbindung kostenlos. Bei diesen Abwicklungen gab es ebenso Unterstützung vom Team des Akademischen Auslandsamtes.

2. Woche: „Comenius“ Woche (07.04.2014 - 11.04.2014)

Bei der Comenius Woche handelte es sich um eine internationale Woche. Neben den Eras­musstudierenden und einigen Studierenden aus Deutschland kamen weitere internationale Studierende und Vortragende aus aller Welt nach Schwäbisch Gmünd. Es gab ein festgeleg­tes Programm mit Kennenlernen, diversen Vorträgen, Gruppenarbeiten, Exkursionen in deutsche Schulen und nach Stuttgart. So fand ein reger Austausch an Informationen zwi­schen in- und ausländischen Studierenden statt. Den Abschluss boten die selbsterstellen Vi­deoclips von den teilnehmenden Studierenden, verbunden mit einer gemeinsamen Abschlussfeier.

3. Woche: Einführungswoche und Start in das Semester (ab 14.04.2014)

Vor dem offiziellen Beginn der Vorlesungen wird in jedem Semester für alle Anfänger/innen eine Einführungswoche mit speziellen Veranstaltungen in die Studiengänge und Fächer an­geboten. Es werden alle notwendigen Informationen und Hinweise zum Studienbeginn be­kannt gegeben. Studierende aus höheren Semestern bilden sogenannte „Mentoren- bzw. Mentorinnen-Grup­pen“, wo bereits erste Kontakt zu Regelstudierenden an der PH geknüpft und gegebenenfalls Fragen rund um das Studium beantwortet werden.

Am Beginn eines jeden Semesters gibt es eine sogenannte Einführungswoche, wo speziell neue Studierende in diverse Lehrveranstaltungen reinschnuppern können, damit eine Er­leichterung bei der Auswahl ihres individuellen Stundenplans gewährleistet wird. Generell hat jeder an der PH Studierende die Möglichkeit, Lehrveranstaltungen selbst zu wählen, die er für sein Studium benötigt.

Lehrveranstaltungen

Bevor das Erasmusstudium beginnt, ist ein Learning-Agreement festzulegen, das heißt es werden im Vorfeld bereits die Lehrveranstaltungen für das Auslandssemester ausgewählt. Jedoch besteht die Möglichkeit, vor Beginn der Vorlesungen an der Einführungswoche teil­zunehmen, um eventuell die Lehrveranstaltungen vor Ort zu wechseln. Aus eigener Erfah­rung war diese Einführungswoche sehr informativ und führte zu einem passenderen neuen Stundenplan für mich.

Eine Voraussetzung, um die Lehrveranstaltungen positiv abzuschließen, war eine Anwesen­heit von 75 %.

.) Perspectives on Culture and Education (4 CP)

Diese Lehrveranstaltung wurde auf Englisch gehalten, da Erasmusstudierende sowie Studie­rende an der PH Schwäbisch Gmünd teilgenommen haben. Voraussetzung war, dass man an der Comenius Woche, die vom 7.4. bis 11.4.2014 stattfand, teilgenommen hat.

"Im Ausland zu studieren ist ein Abenteuer - unterschiedliche Kulturen, Ausbildungen, Essen und Verhaltensweisen, genug Inhalte um darüber zu sprechen." Darüber hinaus wurde auch über Diversity, Vorurteile, Rollenklischees, Aberglaube, etc. gesprochen bzw. diskutiert. Dazu haben wir das Eisberg-Modell genauer beleuchtet.

Jede/r Studierende/r hat eine Präsentation über ein frei wählbares internationales Thema, passend eben zu Kultur und Ausbildung, abgehalten.

.) Sozialerziehung, Inklusion, Integration durch Bewegung, Spiel und Sport (3 CP)

Die Seminarinhalte waren die geschichtliche Herleitung von Integration und Inklusion in Bewe­gung, Spiel und Sport; die Definitionen Inklusion und Integration; Integration und Inklusion im Bewegungs- und Sportunterricht; Migranten in Bewegung, Spiel und Sport; Empirische Befunde zur Inklusion und Integration; Methoden der Sozialerziehung bzw. des sozialen Ler­nens und praktische Spiele bzw. Bewegungsaufgaben, die im Unterricht eingesetzt werden können. Für den Leistungsnachweis mussten Spielideen, Sportarten oder Bewegungsaufgaben vor dem Hintergrund des Inklusionsgedankens umgestaltet werden. Das umfasste eine prakti­sche Vorstellung, Erprobung und Reflektion mit bzw. in der Gruppe. Dabei musste alles schriftlich in Form einer Hausarbeit erstellt werden.

.) Rede- und Gesprächsrhetorik: Sicher präsentieren und gut kommunizieren im U. (3 CP)

Das Hauptaugenmerk in diesem Seminar lag auf der Entwicklung der Redefähigkeit. Neben den theoretischen Grundlagen erfuhren wir beispielsweise, wie jede/r Einzelne vor anderen Menschen wirkt, wenn ein Vortrag gehalten wird. Außerdem lernten wir, wie ein guter Vor­trag vorbereitet und aufgebaut werden kann, was natürlich für den Unterrichtsalltag von großer Bedeutung sein kann. Als Hilfsmittel wurde die Videokamera dabei eingesetzt - zu Beginn, um sich mit den ausgewählten Aspekten der Gesprächsführung zu befassen und ge­gen Ende, um die Unterschiede bzw. die Verbesserung zu reflektieren. Neben der aktiven Mitarbeit bei den praktischen Übungen mussten zwei Präsentationen durchgeführt werden.

.) Didaktik des naturwissenschaftlich-technischen Sachunterrichts (3 CP)

In diesem Seminar setzten wir uns mit den Fragen: "Wie lernen Kinder?" und "Wie kann ein Sachunterricht konzipiert sein, um den Lernbedürfnissen der Kinder gerecht zu werden?" intensiv auseinander. Die Inhalte umfassten die anthropologische Voraussetzung des Ler­nens, die Lerntheorien und den Sachunterricht zwischen Theorie und Praxis.
Als Leistungsnachweis musste ein praktischer Versuch vor der Gruppe durchgeführt werden. Zusätzlich wurde eine Hausarbeit zum Film "Alphabet" vom österreichischen Regisseur Erwin Wagenhofer vorgelegt.

.) Textilunterricht in der Grundschule (3 CP)

Die Dozentin zeigte uns anhand von vielen praktischen Beispielen, wie eine Herausforderung für die Kinder im Textilunterricht entsteht - wie Kinder "angezündet" oder "ästhetisch infi­ziert" werden. Ein weiterer wichtiger Punkt waren die didaktisch-methodischen Überlegun­gen zur Organisation im Textilarbeitsunterricht, aber auch das "Selbertun" mit den unter­schiedlichen Themen, die im Bildungsplan verankert sind.

.) Angst und Stress bei Schulkindern (3 CP)

Folgende Seminarinhalte wurden behandelt: Entstehung und Umgang mit Angst und Stress; die Komponenten und Indikatoren von Stress; Angst- und Stressbewältigung; Diagnostik von Angst bei Erwachsenen und Kindern; Theorien zu Angst und Stress:

a) Psychoanalytischer Ansatz

b) Behavioristische Theorien

c) State-Trait-Modell nach Spielberger

d) Stressbewältigungstheorie nach Lazarus;

Implizite Diagnostik von Angst in der Schule, Dia­gnostik von Stressbewältigung und Präventionsansätze. Neben der aktiven Teilnahme muss­ten zwei praktische Übungen zu den Inhalten vor der Gruppe präsentiert werden.

.) Tanzerziehung (3 CP)

In dieser Lehrveranstaltung wurden uns unzählige Aufwärm- und Cool-down-Spiele für den Bewegungs- und Sport Unterricht nähergebracht. Des Weiteren behandelten wir die didakti­sche Methodik für das Erlernen von Tanzschritten mit Grundschulkindern. Der Fokus lag aber im Erlernen von Tanzschritten, wozu am Ende der Lehrveranstaltung eine Choreographie zu einem Lied vor der Dozentin aufgeführt werden musste. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf eine fehlerlose Reihenfolge der Schritte und deren Ausführung gelegt, auch der Takt musste eingehalten werden und auf den Gesamteindruck wurde geachtet.

.) Weltliteratur in Adaptionen für Kinder und Jugendliche (3 CP)

Am Beginn des Seminars fand eine Lektüreabfrage speziell zu: Heinrich von Kleist: Das Käth­chen von Heilbronn; Johann Wolfgang von Goethe: Faust I; Friedrich Schiller: Die Räuber; William Shakespeare: Romeo und Julia und Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise statt. Generell wurden die Begriffe: Weltliteratur – Kanon behandelt, unter anderem die Frage „Wozu Klassiker lesen“ und Kanonische Lyrik im Bilderbuch in Form von Stationenarbeit durchgeführt. Vorwiegend ging es darum, wie und inwieweit Weltliteratur im Unterricht di­daktisch eingesetzt werden kann. Dazu erstellten wir einen Kriterienkatalog mit Vorstellung, Erprobung und Diskussionen.

Schulpraktikum (6 CP)

Das Akademische Auslandsamt der PH Schwäbisch Gmünd organisierte das Praktikum an der

Grundschule Hardt

Székesfehérvárer Str. 12, D-73525 Schwäbisch Gmünd

Telefon: 07171 66929, Fax: 07171 37588, E-Mail: info@gshardt.de

Die Grundschule Hardt (ca. 10 Gehminuten vom Wohnheim entfernt) ist eine Ganztagsschule in städtischer Trägerschaft und hat ungefähr 160 Schüler/innen. Der Unterricht findet von Montag bis Donnerstag von 7:45 bis 15:45 und am Freitag von 7:45 bis 12:30 Uhr statt. Außerhalb der Unterrichtszeiten werden eine Betreuung und ein Mittagessen separat angeboten (kostenpflichtig).

Im Zuge meines Praktikums war ich gemeinsam mit Sözde, einer Erasmusstierenden aus der Türkei, und Nathalie, einer Studierenden aus Deutschland, in einer 4. Klasse, die von 20 Schüler/innen besucht wurde.

Unsere Mentorin bzw. Fachlehrerin stand uns stets mit Rat und Tat unterstüt­zend zur Seite. Die Schüler/innen stammten hauptsächlich aus Migrationsfamilien aus dem Osten Europas. Ich fühlte mich sehr wohl in dieser Klasse, unter anderem, weil ich mich mit der Lehrerin und beiden Kommilitoninnen gut verstand. Außerdem fand ich es spannend und bereichernd mit Kindern zu arbeiten, die eine andere Erstsprache als Deutsch sprechen.

Ein Ritual in der Klasse war es, dass zu Beginn der Stunde die Lehrperson mit einem gemein­samen „Guten Morgen Frau …“ begrüßt wurde. Außerdem wurde die Lehrperson mit „Sie“ sowie mit dem Nachnamen angesprochen. Eine Unterrichtsstunde dauerte 45 Minuten. Die von den Unterrichtsstunden auszuarbeitende Planungsarbeit für den Unterricht war ähnlich wie bei uns, nur der Stundenverlauf wurde in Tabellenform skizziert.

Am 09.05.2014 fand der Erstkontakt mit der Schule statt. An diesem Tag hospitierten wir zwei Einheiten mit dem Thema „Das menschliche Skelett“. Dabei gab es einen Theorie- und einen Praxisteil, wobei ich die Kinder beim praktischen Teil unterstützen durfte. Danach fan­den eine Reflexion bzw. die Einteilung der Praxisstunden, sowie ein Rundgang durch das Schulgebäude statt.

Am 16.05.2014 unterrichtete ich alleine meine erste doppelstündige Einheit „Der Mensch – die Atmung“. Die Mentorin gab mir viele Freiheiten betreffend der Gestaltung des Unterrichts, jedoch musste ich, gleich wie in Österreich, die Unterrichtskriterien einhalten. Die Vorberei­tung nahm viel Zeit in Anspruch (Recherche, Ideensammlung, Arbeitsblätter, Modellbau, Planung schreiben, etc.), was sich bei der Umsetzung völlig gelohnt hatte. Ich erhielt ein po­sitives Feedback, ich hätte die Kinder zum „Staunen“ gebracht und die Übergänge (Einstieg, Hauptteil, …) nahtlos durchgeführt. In der Arbeitsphase hingegen sollte ich für mehr Struktur sorgen. Ich war sehr zufrieden mit meinem ersten Unterricht in einem anderen Land.

Am 23.05.2014 unterrichte ich gemeinsam mit Nathalie zum Thema „Der Mensch – der Weg der Nahrung durch den Körper“ (Verdauung). Die Teamarbeit funktionierte in der Vorberei­tung und während der Durchführung exzellent, das heißt jede von uns konnte sich mit ihren Ideen einbringen, auch waren wir uns mit der Aufteilung der Arbeit einig. Es war mir ein An­liegen, die Unterrichtseinheit so zu gestalten, dass für die Kinder das Thema Verdauung leicht verständlich und vorstellbar ist. Da die Umsetzung – diesmal im Team – funktionierte, gelang es mir, wieder ein positives Feedback zu erhalten: Das Material und die Umsetzung seien gut durchdacht gewesen.

Am 06.06.2014 fand ein Lehrausgang mit den Kindern und der Lehrerin in die Stadt Schwäbisch Gmünd. Um 09:30 Uhr gingen wir zu Fuß los, in der Stadt teilten wir die Klasse, sodass jede Lehrperson für zehn Kinder zuständig war und führten die Stadt-Rallye mit ver­schiedenen Aufgaben mittels eines Plans durch. Da ursprünglich die Rallye mit den zwei wei­teren, dann nicht anwesenden Kommilitoninnen geplant war, war ich sehr stolz auf mich, dass ich die Kinder alleine nach Durchführung aller Stationen in der Stadt, mit dem öffentli­chen Bus wieder termingerecht um 11:30 Uhr zurück zur Schule brachte.

Am 27.06.2014 hielt meine Kommilitonin Sözde aus der Türkei ihre allererste Unterrichts­einheit. Obwohl sie ebenso Grundschule studiert, ist es in ihrem Land nicht üblich, Praxis­stunden zu halten. Daher unterstütze ich sie in ihrer Planung, denn sie musste die Einheit in Deutsch halten. Ich fand die gestaltete Stunde über „Ritter“ als sehr gelungen und auch unsere Mentorin war sehr zufrieden mit ihrer Leistung.

Am 04.07.2014 setzte ich die doppelstündige Einheit über das Mittelalter fort. Da mich meine Mentorin darin bestärkte, Neues auszuprobieren, nutzte ich diese Gelegenheit. In der ersten Ein­heit hatte ich ein Spiel vorbereitet, das auf bereits erworbenes Wissen der Kinder aufbaute. Die Vorbereitung nahm wieder sehr viel Zeit ein. Meine Absicht lag darin, das vorbereitete Material auch in der zukünftigen Arbeit als Lehrerin zu verwenden. Während die Kinder spielten, wurde mir bewusst, welchen Zuwachs an sozialer und kognitiver Kompetenz die Schüler/innen in dieser Stunde erfuhren. In der zweiten Einheit gestalteten die Kinder selbst einen Ritterhelm, dessen Bauanleitung ich selbst geschrieben und auch selbst vorher aus­probierte hatte. Auch diese Vorbereitung kostete mich viel Aufwand, aber auch hier lohnte sich jede Stunde. Die Kinder hatten Spaß an der Umsetzung und lernten nebenbei banale Dinge wie messen, den motorischen Umgang mit der Schere, Lineal, Geodreieck usw. Im praktischen Teil konnte ich diesmal im Vergleich zu meiner allerersten Einheit die Struktur gut einhalten. Bereits im Vorfeld war mir klar, dass die zeitliche Planung sehr eng kalkuliert war, jedoch wollte ich wissen, wie Kinder diese Art von Unterricht annehmen und die Fachlehrerin reagieren würde. Am Ende waren beide Reaktionen gut und die Einheit erwies sich als für die Zukunft wieder durchführbar.

Am 11.07.2014 gingen wir zum PH-Teich, um die Gewässer zu untersuchen. Jede Studie­rende musste sich zu diesem Thema einen praktischen Teil überlegen, der mit den Kindern durchführt wird. Ich eignete mir anhand von Literatur und dem Tutorium Biologie Wissen über Frösche an. Unter anderem organisierte ich mir einen Kescher und einen Amphibien­behälter, um am Teich einen Frosch zu fangen und sein Aussehen und Leben zu besprechen. Die Kinder waren sehr interessiert und fasziniert von diesem Lebewesen.

Am 18.07.2014 führten wir die doppelstündige Einheit im Lebensraum Wald durch. Es gab vier Stationen mit jeweils einer zuständigen Lehrperson, wobei ich für LandArt zuständig war. Das Arbeiten mit den Kindern bereitete mir sehr viel Freude, denn es war schön zu be­obachten, mit wie viel Kreativität und Ideenreichtum die Kinder aus den Naturschätzen vom Wald ihre Kunstwerke gestalteten. Dieser Tag im Wald bildete einen optimalen Abschluss meines Auslandspraktikums.

Jede Unterrichtseinheit wurde von der Mentorin und auch von den anderen Studierenden reflektiert. Die Fachlehrerin gab gegebenenfalls Hilfestellungen und dafür war ich stets dankbar. Durch dieses Praktikum konnte ich meine Erfahrungen erweitern und weiß nun, dass ich in Zukunft gerne in einer Migrationsklasse und vielleicht eines Tages einmal in Deutschland unterrichten werde!

Reflexion

Rückblickend kann ich sagen, dass ich in Deutschland das Ziel, mein Hochdeutsch und mein Englisch aufzubessern, erreicht habe. Neben der Rede- und Gesprächsrhetorik besuchte ich weitere Lehrveranstaltungen wie „Übung für Dialektsprechende“ und „Gut und spannend vorlesen“ bei einer diplomierten Sprecherzieherin/Sprecherin. Mir war dieses Thema ein großes Anliegen, weil die Stimme das Instrument einer jeden Lehrperson ist. Mein Wis­sen darüber wurde aufgebaut und erweitert. Durch meine ausländischen Kommilitonen bzw. Kommilitoninnen und englischsprachigen Lehrveranstaltungen kam ich häufig in Kontakt mit Englisch und stellte mich infolgedessen meinem Ziel, der Verbesserung meiner Englischkenntnisse.

Eine große Herausforderung war es für mich anfangs, selbständig meinen Stundenplan an der PH zusammenzustellen, da es vieler Recherchen bedarf. Das Angebot war für mich als Deutschsprachige sehr groß, mich sprachen viele andere Lehrveranstaltungen an.

Obwohl das Thema „Inklusion“ in Deutschland erst im „Kommen“ ist, erfuhr ich sehr viel in diesem Bereich. Durch den Besuch der Lehrveranstaltung „Sozialerziehung“ konnte ich mein theoretisches Wissen aufbauen, aber erst nach dem persönlichen Kennenlernen der lebens­frohen Sandra, einer Kommilitonin im Rollstuhl, bekam ich eine komplette andere Sichtweise vom Leben und stellte fest, dass es eine Bereicherung ist, mit solchen Menschen in Berüh­rung zu kommen.

Ein weiterer Grund auf Erasmus zu gehen, war, wissen zu wollen, wie es ist außerhalb von Österreich zu leben – ich wünschte mir eines Tages längere Zeit in Deutschland zu verbrin­gen. Obwohl wir genauso Deutsch sprechen und wir mit unserem Nachbarland zum Teil eine gemeinsame Geschichte teilen, gibt es dennoch Unterschiede. Ich finde, dass Deutschland in Schulen und Unternehmen leistungsorientierter ist und es gibt viele Wörter bzw. Ausdrücke, die in Österreich anders verwendet werden.

Durch den Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 2014 ist der Stolz des Landes erheblich ge­stiegen. Überall war die deutsche Flagge sichtbar, was nach Angabe von deutschen Bewoh­ner/innen vorher nicht der Fall war. Ein möglicher Grund dafür war sicherlich die Zeit um den 2. Weltkrieg.

Allgemein kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass „die Deutschen“ sehr höflich und hilfs­bereit sind – jedoch um eine vertiefte Freundschaft aufzubauen, braucht es Zeit. Dank mei­nes Aufenthaltes konnte ich gegen Ende des Semesters innige Freundschaften zu Studieren­den aus Deutschland aufbauen, sodass ich bereits heuer noch Besuch in Österreich erhalten werde. Auch ich sehe mich demnächst wieder in Deutschland, entweder auf Urlaub oder um für eine bestimmte Zeit dort zu leben (unterrichten). Denn durch das Leben während meines Erasmusaufenthaltes sah ich, wie vielfältig unser Nachbarland ist. Abgesehen von Kommilitonen und Kommilitoninnen aus Deutschland konnte ich ebenso Freundschaften zu Studierenden aus anderen Ländern wie Italien und der Türkei schließen, auch hier wird es ein Wiedersehen geben. Das Kennenlernen anderer Kulturen ist eine spannende und inte­ressante Angelegenheit für mich, denn es ist wie das Eisbergprinzip - man sieht nur die Spitze, aber um in die Tiefe zu gelangen, benötigt man viele weitere Informationen um am Ende sich selbst ein eigenes Bild machen zu können.

So sehr ich die Zeit in Deutschland genoss, so sehr kehrte ich gerne wieder zurück zu meinen Wurzeln, in meine Heimat Österreich. Einerseits meine Familie und Freund/innen wiederzu­sehen, andererseits um mein Studium – Lehramt Volksschule – hier erfolgreich zu beenden. Betreffend des Studiengangprofils war es für mich in Deutschland ungewohnt, nur gewisse Studienfächer zu studieren. Mir ist es ein Anliegen, in allen Unterrichtsfächern über ein ge­wisses Maß an Wissen zu verfügen.

Ich bin zwar stolze Österreicherin, aber dennoch zieht es mich wieder in andere Länder, weil das „anders sein“ für mich anregende Erfahrungen bereit hält!

Fazit: Erasmus erweitert den persönlichen Horizont – Neues Erleben ist Erfahrung und Erfahrung ist eine Art von Lernen!

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