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Erasmus+ Journal (Issue 2) 2013/14

Lisa Ofner, Ulrike Reiter, Katrin Schaffer, Sweden, Örebro University, Mobility for Studies

Autorinnen/Autoren: Lisa Ofner, Ulrike Reiter, Katrin Schaffer

Hej hej frân Sverige!

Am 22. August 2013 haben wir zu dritt eine unglaubliche Reise in Richtung hohen Norden gestartet. Unser Ziel nannte sich "Örebro", besser bekannt als das Herz Schwedens. Örebro gilt als siebtgrößte Stadt des Landes mit rund 130.000 Einwohnerinnen und Einwohnern und ist nur etwa 200 km von Stockholm entfernt. Mit dem Zug, der meist spezielle Student/innenpreise anbietet, benötigt man ungefähr zwei Stunden, um in die Hauptstadt zu gelangen, die auf alle Fälle einen oder auch mehrere Besuche wert ist.

Aber auch Örebro selbst hat Sehenswertes zu bieten, das keinesfalls unterschätzt werden sollte. Da gäbe es zum Beispiel das Freilichtmuseum namens Wadköping, in dem man zum einen die für Schweden typischen roten Holzhäuser entdecken und zum anderen die Bewohnerinnen und Bewohner bei traditionellem Handwerk beobachten kann. Desgleichen gibt es vor Ort eine winzig kleine Bäckerei, in der man schwedische Leckereien, im Besonderen die sogenannten Kanelbullar (Zimtschnecken), genießen kann. Ganzjährig finden in Wadköping Austellungen, Theateraufführungen oder Märkte statt, die Besucher/innen von nah und fern anlocken. Der Eintritt ist im Übrigen frei. Das von uns immer wieder liebevoll genannte "Schwammerl" von Örebro ist im eigentlichen Sinne ein 50 Meter hoher Wasserturm mit angeschlossenem Café, der sich grundsätzlich Svampen nennt. Der kostenlose Lift transportiert die Besucher/innen bis ganz nach oben, von dort aus haben sie eine traumhafte Aussicht über ganz Örebro und die anliegenden Nachbarstädte. Natürlich darf an dieser Stelle auch nicht auf das Örebro slott, das Wahrzeichen der Stadt, vergessen werden. Inmitten der Stadt auf einer kleinen Insel, umgeben vom Fluss Svartân, erstreckt sich das im 14. Jahrhundert erbaute Schloss, das Heiligtum der Einwohnerinnen und Einwohner von Örebro. Mit dem Fahrrad oder Bus kann man allen Orten und Sehenswürdigkeiten der Stadt sehr leicht einen Besuch abstatten.

Die Universität befindet sich nur ungefähr drei Gehminuten von der Unterkunft Studentgatan entfernt und unterteilt sich in verschiedene Gebäude. Die meisten Kurse finden im sogenannten „Langen Haus“ oder auf Schwedisch „Lânghuset“ statt. Desgleichen ist auf dem Universitätsgelände die Musikhochschule, die Sporthochschule und die Technische Universität sowie die wundervolle Bibliothek, der ich zahlreiche Besuche abgestattet habe, zu finden. Die Universitätsbibliothek eignet sich nicht nur hervorragend um Kursbücher zu entlehnen, es befindet sich dort ebenso ein technisch gut ausgestatteter Ruheraum für fleißige Lerner zur Prüfungsvorbereitung. Ein weiterer Grund, warum ich die Bibliothek sehr oft betreten habe, ist der folgende: Es sind einige Drucker und unglaublich viele Computer vorhanden, die sehr leicht mit dem Benutzername und dem dazugehörigen Passwort, welche beide in der ersten beziehungsweise zweiten Woche aktiviert werden können, zu bedienen sind. Zu erwähnen ist hierbei auch, dass man jedes Gebäude auf dem Universitätsgelände zu jeder Zeit (auch an Wochenenden und Feiertagen) mit der eigenen Universitätskarte besuchen kann. Dies wäre an der Pädagogischen Hochschule Steiermark kaum durchführbar. Auch die Innenausstattung der einzelnen Gebäude lässt keine Wünsche offen. Durch die vielen Wegweiser auf dem Universitätsgelände ist ein Verfehlen des richtigen Kursraumes beinahe unmöglich.

Spätestens nach der zweiten Woche ist auch das Stadtzentrum Örebros kein Unbekanntes mehr. Obwohl es sich auf den ersten Blick als durchaus groß erweist, wird es von Woche zu Woche überschaubarer. Von Studentgatan ist die Stadtmitte Vâgustorget in etwa 15–20 Minuten mit dem Bus erreichbar. Von dort aus ist es auch zum Wahrzeichen Örebros nicht mehr weit. Grundsätzlich sind die Busverbindungen unter der Woche relativ gut, allerdings gilt das nicht für die Wochenenden. An Samstagen und Sonntagen fahren die Busse nur gelegentlich. Eine Busfahrt kostet mittlerweile 16,80 Kronen, ist mit einer aufladbaren Buskarte zu bezahlen und gilt für drei Stunden. In den sogenannten „Pressbyrâns“, die an Trafiken erinnern, kann die Buskarte mit 50, 100 oder 200 Kronen immer wieder aufgeladen werden. Aufgrund der ausgezeichneten Englisch-Kenntnisse der Einwohnerinnen und Einwohner ist die Verständigung in der gesamten Stadt Örebro absolut kein Problem. Vor allem die ältere Generation ist ein wenig der deutschen Sprache mächtig. Die Schweden sind ein äußerst hilfsbereites Volk, das einem immer wieder gerne mit Rat und Tat zur Seite steht. Des Weiteren ist es typisch für die Schweden, zu jeder Tageszeit eine Kaffeepause – auf Schwedisch „fika“ – zu machen, bei der man gemütlich bei einer Tasse Kaffee und einem süßen Gebäck mit Freunden oder der Familie zusammensitzt und über alltägliche Dinge plaudert. Ein weiteres typisch schwedisches Merkmal soll der harte Winter darstellen. Davon kann ich leider überhaupt nichts berichten, da es während meines Aufenthaltes nur vereinzelt das eine oder andere Mal Schnee gegeben hat.

Die Teilnahme an den beiden Orientierungswochen zu Beginn unseres Aufenthaltes ist eine äußerst gute Idee gewesen und hat sich im positiven Sinne ausgezahlt. Zuvor ist man in verschiedene Gruppen, die auch als „fadder groups“ bekannt sind, eingeteilt worden. Natürlich ist bei der Einteilung darauf geachtet worden, dass keine befreundeten Studierenden in die selbe Gruppe kommen und eine Vielzahl an Studentinnen und Studenten aus unterschiedlichen Ländern vertreten ist. Diverse Stadttouren, Events, Partys und Co sind durch die „fadders“ organisiert und durchgeführt worden. Schade ist es jedoch, dass sich die meisten dieser „fadder groups“ nach den Orientierungswochen aufgelöst haben, um Grüppchen zu bilden, die vorwiegend der selben Herkunft sind.

Lisa Ofner

Ich kann mich Lisa nur anschließen. Bereits die hatte sich aufgrund der sehr guten öffentlichen Verbindungen in Schweden als unkompliziert herausgestellt. Wir wurden direkt an der „Universitet Örebro“ in Empfang genommen. Dort besprachen wir die ersten organisatorischen Schritte wie Unterkunft, Faddergroup etc. und danach brachte man uns in unsere Unterkünfte, die sich in Studengatan, Tybblegatan und Brickebacken befanden. Bereits am ersten Tag wurden uns eine Buskarte sowie eine Sim-Karte mit kostenlosen Internet und Freiguthaben zur Verfügung gestellt. Das ESN-Team war sehr gut organisiert, hilfsbereit und überaus freundlich - ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt.

Auf jeden Fall sollte man bereits zu den Orientierungswochen vor Studienbeginn anreisen – es zahlt sich aus. Ein gut durchstrukturiertes Programm gab und die Möglichkeit, die Universität, die Stadt Örebro und viele neue Leute kennenzulernen. Auch StudentInnen, die vielleicht zu Beginn etwas verschlossen wirkten, haben bereits nach sehr kurzer Zeit Anschluss gefunden. Es war unmöglich, keine Freunde zu finden :)

Das Universitätsgelände ist riesig, trotzdem haben wir uns schnell zurechtgefunden. Es herrschte eine freundliche Atmosphäre und die einzelnen Gebäude waren allesamt auf dem neuesten Stand der Technik. Dass niemand einen eigenen Drucker besaß tat nichts zur Sache – zahlreiche PC-Räume und Druckstationen, unteranderem auch in der äußerst sehenswerten Bibliothek, ermöglichten uns ein unkompliziertes Arbeiten.

Lisa erwähnte bereits die Sehenswürdigkeiten in Örebro. Ich möchte hier noch das Erlebnisbad „Gustavsvik“ ergänzen, welches für Wasserratten eine Vielzahl an Unterhaltungs- und Entspannungsmöglichkeiten bietet.

Nicht nur das Leben in Örebro hat dieses Semester unvergesslich gemacht. Auch die vielen Reisen, die zum größten Teil extra für Exchange Students angeboten werden, waren phänomenal. Hierbei möchte ich vor allem die Lappland-Reise, die durch die „Kiruna Mine“, das „Ice Hotel“, „Dogsledding and Snowmobiling“ und die „Nothern Lights“ bestochen hat.

 Faddergroup Battle während der Orientierungswochen

 Nothern Lights in Lapland

Katrin Schaffer

Zusätzlich zu meinen Kolleginnen möchte ich noch einige Punkte erwähnen. Das Schließen von Freundschaften mit Studentinnen und Studenten aus aller Herren Länder war für mich eine einzigartige Erfahrung. Die Gespräche, die wir mit unseren fellow-students führten, brachte mich dem Denken und Fühlen so fremdartiger Kulturen wie der chinesischen oder südamerikanischen nahe. Das Bereisen der Länder Norwegen, mit den fantastischen Fjorden, Holland, mit den malerischen Grachten in Amsterdam, Russland, mit den goldenen Dächern St. Petersburgs, Estland, mit flächendeckendem W-Lan in Tallin und der Geburtsstätte von Skype, wie uns die Führerin stolz berichtete, Finnland, mit dem beeindruckendem Dom, Lappland, mit den Renntieren wird mir wohl für immer in Erinnerung bleiben.

Ulrike Reite

Vergleich der Ausbildungssysteme und des Studiums

Die zahlreichen Unterschiede im Ausbildungssystem zwischen der Pädagogischen Hochschule Steiermark und der Örebro Universität beginnen bereits bei den verschiedenen Seminaren und Vorlesungen. Ein Kurs ist an der Örebro Universität meist 7.5 ECTS wert. Das bedeutet, dass die Absolvierung von nur vier Kursen ausreichend ist, um insgesamt 30 ECTS für die Anrechnung eines vollständigen Semesters zu erreichen. Hierbei ist anzumerken, dass dies weniger Stress für die Studierenden bedeutet, da sie nicht von Montag bis Freitag mit Kursen eingedeckt sind. An der Pädagogischen Hochschule ist die Absolvierung von mindestens 15 oder sogar mehr Seminaren erforderlich, um die Gesamtzahl von 30 ECTS zu schaffen. In Örebro gibt es des Weiteren sogenannte „Full-time-courses“, die insgesamt vier Wochen andauern und mit einer Prüfung abschließen. Meist handelt es sich hierbei um Vorlesungen. An der Pädagogischen Hochschule dauern alle Kurse das gesamte Semester über, das heißt, alle Prüfungen und Abgaben von Seminararbeiten müssen am Ende des Semesters zur selben Zeit durchgeführt werden. Anzumerken ist ebenso, dass an der Örebro Universität keine Kurse für Lehramtsstudierende im Wintersemester angeboten werden. Somit muss die Schulpraxis selbstständig organisiert werden. Es ist also empfehlenswerter, das Sommersemester dort zu verbringen, da es im Frühjahr einige gute Angebote für angehende Lehrerinnen und Lehrer gibt. Die Prüfungen und Arbeitsaufträge sind in Örebro mit einem viel höheren Aufwand verbunden als in Graz. Desgleichen sind vor allem die vierstündigen Vorlesungsprüfungen um einiges schwieriger als an der PHST. Auch die Benotung wird strenger gehandhabt.

Lisa Ofner

 

Auch zu diesem Thema hat Lisa bereits das Wesentliche ausgeführt. Ich habe mich mit dem System an der Universität in Örebro sehr schnell angefreundet. Im Vergleich zu den Unis in Österreich, finden die Kurse dort größtenteils nacheinander statt bzw. überschneiden sich nur geringfügig, was bedeutet, dass man sich voll und ganz auf die jeweiligen Fächer konzentrieren kann. Der Unterricht fand ausschließlich auf Englisch statt und die Teilnahme an den Kursen war mit hohem Selbststudiumsanteil verbunden, d.h. es war für jede Unterrichtseinheit etwas vorzubereiten, zu lesen oder auszuarbeiten. Es gab unterschiedliche Prüfungscharaktere, wobei vor allem das „Take home exam“ Neuland für mich war. Hierbei hatte man 24 Stunden Zeit, Aufgabenstellungen zu einem bestimmten Thema auszuarbeiten und danach auf die elektronische Plattform „Blackboard“ zu laden. Wie bereits ausgeführt ist vor allem für PädagogikstundentInnen aufgrund des Kursangebotes eher das Sommersemester zu empfehlen, trotzdem war die Selbstorganisation der zu absolvierenden Praxis kein Problem. Außerdem wurden wir zu jeder Zeit tatkräftig von den zuständigen Damen an der Universität unterstützt.

Katrin Schaffer

 

Da ich mich höchstens auf zwei Kurse gleichzeitig konzentrieren musste, war das Modulsystem an der schwedischen Universität für mich sehr angenehm. Für mich war der Lernertrag in diesem System äußerst effizient, da ich mich konsequent mit einem Wissensgebiet auseinandersetzen und dadurch bedingt auch hineinsteigern konnte.

Ulrike Reiter

 

Lehrveranstaltungen

1.) "Intercultural Competences in Health and Care" - 7.5 ECTS

Ziele/Aims:

Cultural perspectives health & care
Global public health
Global ethics and attitudes
Dieser Kurs hat sich in Vorlesungen und Seminaren gegliedert. Für die Beurteilung ist es erforderlich gewesen, drei "individually written assignments" zu den Themen der Vorlesungen zu verfassen. Diese "assignments" sind anschließend in den darauffolgenden Seminaren diskutiert worden. Pro "assignment" können 2 Credits erreicht werden. Auch eine Gruppenarbeit mit "voluntary theme connected to course content" muss absolviert werden. Diese Arbeit ist insgesamt nur 1.5 Credits wert, aber am meisten Aufwand, da es sich um eine schriftliche Seminararbeit und eine Abschlusspräsentation handelt. Somit kann behauptet werden, dass die Aufteilung der Arbeitsaufträge nicht gerade sinnvoll gewesen ist. Auch die Lehrende kann von mir als nicht sehr kompetent beurteilt werden, da sie sich meist mit den Themenbereichen der Vorlesungen und Seminaren selbst nicht richtig ausgekannt hat. Die Beurteilung ist äußerst streng vor sich gegangen und die Studierenden haben keinen Einblick in das konfuse Beurteilungsschema der Lehrenden erhalten. Fazit: Von mir nicht unbedingt weiter zu empfehlen.

2.) "Developmental Psychology" - 7.5 ECTS

Ziele/Aims:

Major theories of developmental psychology over the lifespan
Research methods and statistics prevalent in developmental psychology
Contemporary research and early classic research
Bei diesem Kurs handelt es sich um einen vierwöchigen Vollzeit-Kurs mit abschließender vierstündiger Prüfung, die 6 Credits umfasst und aus ungefähr 80 Multiple-Choice-Questions besteht. Auch eine Gruppenarbeit in Form einer Forschungsarbeit zu einem Thema nach Wahl muss absolviert werden. Diese Arbeit wird mit 1.5 Credits belohnt. Die Lehrende ist von mir als sehr professionell wahrgenommen worden, die ausgezeichnete Vorlesungen leitet, welche immer wieder freiwillig sehr gerne besucht worden sind. Außerdem sind die interessantesten Themenbereiche der Entwicklungspsychologie, die auch für angehende Lehrer/innen sehr nützlich sind, durch die Lehrperson sehr gut vermittelt worden. Allerdings hat es sich hierbei auch um die schwierigste Prüfung meines bisherigen Studienlebens gehandelt, da es an einiger Vorbereitung bedarf und es sich um viel Lernstoff handelt. Die Beurteilung ist sehr fair und kann durch die Prüfung bereits im Vorhinein selbst eingeschätzt und berechnet werden. Fazit: Sehr viel Aufwand, jedoch bester Kurs, den ich in Örebro absolviert habe. Auf alle Fälle für Interessierte der Psychologie zu empfehlen!

3.) "Swedish Language and Culture I" - 7.5 ECTS

Ziele/Aims:

Obtaining information by asking the right questions
Starting and concluding a conversation
Telling a simple story
Basic knowledge of swedish grammar
Basic knowledge of swedish history, customs and traditions
Dieser Sprachkurs hat einmal wöchentlich auf der Universität stattgefunden und ist mit einer mündlichen Prüfung in Form eines kurzen Gespräches, das 4 Credits wert gewesen ist und einer schriftlichen Prüfung im Ausmaß von 3.5 Credits, bei der vorwiegend grammatikalisches Wissen überprüft worden ist, beendet worden. Die Lehrende kann als durchaus kompetent und hilfsbereit bei jeglichen Fragen und dergleichen betrachtet werden. Die Beurteilung ist jedoch letztlich ein wenig streng und teilweise verwirrend vonstatten gegangen. Außerdem sind zuviel Grammatik und zu wenig traditionelle Aspekte im ersten Kurs vorhanden gewesen. Fazit: Leicht verdiente ECTS und ein Kurs, der viel Spaß für diejenigen bereitet, die gerne eine weitere Sprache erlernen möchten!

4.) "Swedish Language and Culture II" - 7.5 ECTS

Ziele/Aims:

Basic knowledge of swedish grammar
Basic knowledge of swedish history, customs and traditions
Dieser Kurs ist die Forsetzung zu "Swedish Language and Culture I" und hat sich vorwiegend auf Textarbeit im Sinne von Verständnis, Hören, Lesen und Schreiben und auf das Näherbringen schwedischer Traditionen und Bräuche gestützt. Die Grammatik ist bei diesem zweiten Kurs etwas vernachlässigt worden. Eine bessere Aufteilung der grammatikalischen Bereiche zwischen dem ersten und zweiten Kurs wäre sinnvoller gewesen. Wiederum hat dieser Kurs mit einer mündlichen Prüfung in Form einer schwedischen Präsentation zu einem Thema eigener Wahl im Ausmaß von 4 Credits und einer schriftlichen Prüfung mit 3.5 Credits, bei der vorwiegend verschiedene Texte zu verfassen gewesen sind, geendet. Die Beurteilung ist wieder als ein wenig streng wahrgenommen worden. Fazit: Für alljene empfehlenswert, die den ersten Kurs bereits mit Freude und Engagement besucht haben!

Lisa Ofner

 

1. "Intercultural Competences in Health and Care"

Ziele/Aims:

Cultural perspectives health & care
Global public health
Global ethics and attitudes
Dieser Kurs hat sich in Vorlesungen und Seminaren gegliedert. Für die Beurteilung ist es erforderlich gewesen, drei "individually written assignments" zu den Themen der Vorlesungen zu verfassen, die in den darauffolgenden Seminaren diskutiert wurden. Für die Abschlusspräsentation wurden wir in Gruppen eingeteilt. Außerdem war die Erstellung eines gemeinsamen „group papers“ erforderlich; die Präsentation und die Abgabe des „papers“ waren somit als Abschlussarbeit für den Kurs gedacht.

 

2. "Swedish Language and Culture I"

Ziele/Aims:

Obtaining information by asking the right questions
Starting and concluding a conversation
Telling a simple story
Basic knowledge of swedish grammar
Basic knowledge of swedish history, customs and traditions
Dieser Sprachkurs fand einmal wöchentlich statt. Zu seiner Note kam man durch Abschluss einer schriftlichen sowie mündlichen Prüfung. Da dieser Kurs ausschließlich von Exchange Students besucht wurde, war es sehr einfach, den Themen und Aufgabenstellungen zu folgen. Leider haben wir zu wenig über die schwedische Kultur gelernt.

 

3. „English, Oral Communication“

Ziele/Aims:

Enable students to constructively contribute to conversations on specific topics,
Adapt oral presentation for listeners and to various situations
Communicate complex material with clarity in English
Different kinds of communicative situations demand various communicative strategies
Der Kurs fand zweimal wöchentlich statt, wobei für die jeweiligen Seminare verschiedene „90 sec-talks“ vorbereitet werden mussten. Auf diese Art wurden Rhetorik, Aussprache, Wortschatz und Körpersprache bewertet und konstruktives Feedback gegeben. Der Kurs besticht durch viele Gruppendiskussionen, in denen man zu seriösen Themen seine eigene Meinung einbringen konnte. Die Abschlusspräsentation fand im Zuge einer Debatte zwischen zwei StudentInnen statt, die über Pro und Contra eines speziellen Themas diskutieren und das „Publikum“ für ihren Standpunkt überzeugen mussten. Dieser Kurs ist sehr empfehlenswert; einerseits um sein Englisch zu verbessern, andererseits trifft man dort auf StudentInnen aus Schweden, mit denen man sich angeregt unterhalten kann.

 

4. “British and American Culture and Society”

Ziele /Aims:

Basic knowledge of British and American culture and society
Be able to critically / analytically examine texts on B & A culture and society
Be able to analyse the content of different types of texts
Be able to express themselves in written and spoken English
Auch dieser Kurs fand zweimal pro Woche statt und wurde von zwei verschiedenen Lehrpersonen unterrichtet. Obwohl hierbei die Kultur der Länder im Vordergrund stehen sollte, hatte es den Anschein, als würde man seine Note vorwiegend für sprachliche Kompetenzen bekommen. Für diesen Kurs war die Anschaffung von zwei Büchern notwendig, die teilweise in einem sehr schwierigen wissenschaftlichen English geschrieben sind. Zur Vorbereitung für die einzelnen Seminare war es erforderlich, jeweils mehrere Kapitel zu lesen. Die Seminare bestanden oft aus Gruppenarbeiten und Präsentationen. Der Kurs schloss mit einem „Home taking exam“ ab.

Katrin Schaffer

 

Ich besuchte die folgenden Kurse:

1.) "Intercultural Competences in Health and Care" - 7.5 ECTS

2.) "Swedish Language and Culture I" - 7.5 ECTS

3.) "Swedish Language and Culture II" - 7.5 ECTS

4.) “British and American Culture and Society” – 7.5 ECTS

Diese Kurse besuchte ich gemeinsam entweder mit Lisa Ofner oder Katrin Schaffer, die die Ziele und den Ablauf bereits dargelegt haben.

Ulrike Reiter

 

Anmeldeprozess

  1. Online-Anmeldung: Alle notwendigen persönlichen Daten müssen via Internet auf der Universitätshomepage eingetragen werden. Man erhält einen Benutzernamen und ein Passwort, um gegebenenfalls weitere Änderungen vornehmen zu können.
  2. Selection of Courses: Das Dokument "selection of courses" ist mit der vorläufigen Kursauswahl ausfüllen. Hierbei ist allerdings zu erwähnen, dass sich die Kurswahl meist aufgrund von Überschneidungen während der ersten Aufenthaltswochen verändern wird. Das passiert meist unkompliziert und vorort in Örebro. Die Summe von 30 ECTS ist trotzdem sehr gut machbar und ebenso schaffbar.
  3. Learning Agreement: Dieses Formular muss bis zu einer bestimmten Frist ausgefüllt werden und beeinhaltet die Daten der PHST sowie die Daten der Örebro Universität und ebenso die vorläufige Kursauswahl.
  4. Online Application Form: Diese ist einige Zeit vor der Abreise nach Schweden auf der Homepage zum Ausfüllen freigeschaltet. Unter anderem muss hierbei das Anreisedatum inklusive Uhrzeit bekannt gegeben werden und auf der Homepage abgesendet werden.
  5. Abschließende Bestätigung: Als Bestätigung erhält man von der Universtät in Örebro nach Beendigung der Anmeldefrist eine E-Mail mit allen relevanten Daten für das Auslandssemester.

Lisa Ofner

 

Kontaktinformationen

Kontaktdaten der Universität
Örebro University
SE-701 82 Örebro
Sweden

www.oru.se

Lena Nordström
SE-701 82 Örebro
SwedenLena.Nordstrom@oru.se

+46 (0)19 303832
www.oru.se

 

Diesen beiden Punkten ist nichts hinzuzufügen

Katrin Schaffer

 

Unterkunft

Meine Unterkunft hat sich nur ein paar wenige Gehminuten von der Universität entfernt befunden. "Studentgatan", übersetzt "Studentenstraße", gliedert sich in verschiedene Häuser mit Korridoren, in denen es meist acht Zimmer und eine Gemeinschaftsküche inklusive Essräumlichkeit gibt. Mittels eigenen Chip lässt sich die jeweilige Tür zum Korridor öffnen, während ein persönlicher Schlüssel die eigene Zimmertür aufschließt. Im Kellergeschoß der Wohnhäuser befindet sich ein Waschraum mit zwei Waschmaschinen und zwei Trockner, die mit Hilfe einer Liste für maximal drei Stunden pro Tag auf die Zimmernummer reserviert werden können. Meine Zimmernachbarinnen und Zimmernachbarn sind zum Großteil sehr hilfsbereite, nette Schwedinnen und Schweden gewesen, die mir das eine oder andere Mal auch vor meinen Schwedischprüfungen mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind. Allerdings hat es ebenso gut Mitbewohner/innen gegeben, die nicht sehr viel wert auf ein gutes Zusammenwohnen gelegt haben, meist kein Wort sprechen wollten und die Küche niemals sauber verlassen konnten. Auch solche Erfahrungen haben dieses Semester geprägt.

Studentgatan
Haus 8, Zimmer 0209
702 81 Örebro

Webside: http://www.obo.se/sv/Bostader/OBO-Student/Studentbostader/Omraden/Campus/Studentgatan/

Lisa Ofner

 

Tybblegatan 108C
701 82 Örebro

Wie bereits erwähnt befanden sich unsere Unterkünfte in Studengatan, Tybblegatan und Brickebacken, wobei ich in Tybble zu Hause war. Dies ist eine schöne Wohngegend mit viel Grünfläche, ca. 5 Gehminuten von der Universität entfernt. Die Aufteilung der Zimmer wurde von ESN grundsätzlich so geregelt, dass in jedem Korridor auf sechs bis sieben schwedische Studenten ein/e ErasmusstudenIn trifft. Ich fand dieses System sehr gut, da man so in Kontakt mit anderen Menschen und Kulturen kam. Die Zimmer sind groß und man hat sein eigenes Bad mit WC; die große Wohn-Essküche teilt man sich mit seinen Korridorkollegen. Mit Hilfe eines gemeinsam erstellten Putzplans sorgt man für Ordnung und Sauberkeit, wobei hier eine gegenseitige Rücksichtnahme eine große Rolle spielt. Abgesehen von der Tatsache, dass die Mieten für die Wohngegenden sehr unterschiedlich ausfielen (der Grund dafür ist mir bis heute ein Rätsel), war meine Wohnsituation mehr als zufriedenstellend.

 

Tybblegatan - Blick aus meinem Zimmerfenster

Leben

Schweden zählt bekanntlich nicht gerade zu den billigsten Ländern in Europa, allerdings kann man mit dem Auslandszuschuss der Stipendienstelle Graz, vorausgesetzt man ist Stipendienbezieher/in, sehr gut auskommen. Das meiste Geld habe ich jedoch in verschiedene Reisen investiert: Tallin, St. Petersburg, Helsinki, Lappland und Dänemark sind auf meiner Reiseliste gestanden. Ich kann nur jedem empfehlen, an den Reisen - organisiert durch ESN Örebro - teilzunehmen, denn diese sind einmalig und die gesammelten Erfahrungen und neuen Eindrücke unbezahlbar. In diesem Sinne: "Travel is the only thing you buy, that makes you richer".

En fantastisk tid är över!

Lisa Ofner

 

Ich war vom Leben in Örebro total beeindruckt. Die Schweden gestalteten sich als überaus freundlich, wenn auch ein wenig schüchtern. Aufgrund ihrer sehr guten Englischkenntnisse war es nie ein Problem, sich zu verständigen. Zum traditionellen Leben in Schweden gehört es, sich beim Vornamen anzusprechen was, vor allem beim bürokratischen Schriftverkehr zu Beginn sehr ungewohnt war. Sehr wichtig ist die schwedische „Fika“, was soviel wie Kaffeepause bedeutet und zu der üblicherweise auch etwas Süßes, vorzugsweise Kanelbullar (Zimtschnecken) gehört.

Das Studentenleben war – abgesehen von der Universität – von einer Vielzahl verschiedenster Unternehmungen geprägt. Reisen, Party oder einfach nur gemütlich Zusammensitzen – wer nicht will, muss nie alleine sein.

Ich kann ein Auslandssemester in Örebro jeden ans Herz legen. Die Erfahrungen die ich gesammelt und die Freunde die ich gefunden habe, machten diese Reise zu einem außergewöhnlichen Erlebnis, dass ich in meinem Leben nicht missen möchte.

Katrin Schaffer


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