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Erasmus+ Journal (Issue 1)

University of Iceland (b)

Autor: Magdalena Zach

Bild in der Universität in Island (CC BY-SA 2.0) Juanjo Marin

Erwartungshaltung

Bevor wir nach Island flogen, war ich äußerst aufgeregt. Ich wusste nicht, was genau mich erwarten würde, obwohl ich mich die vorigen Wochen durch einige Reiseführer stöberte. Voller freudig-verängstigter Vorfreude sah ich dem 2. Jänner entgegen und bereitete Koffer, inklusive Übergepäck, vieler Pullover und sonstigem Wintergewand, vor. Freunde und Familie wurden ein letztes Mal umarmt und Tickets noch schnell ausgedruckt, bevor die letzten Stunden vor dem Abflug vorbeiflogen.


In der Willkommenslehrveranstaltung in Island wurde uns die Universität vorgestellt, und wir wurden gebeten, unsere Erwartungen und Wünsche irgendwo aufzuschreiben. Ich notierte mir "Enjoy your time and find some new friends" und im Nachhinein kann ich mit Fug und Recht behaupten, dieses Ziel erreicht zu haben. Ich habe einige Vertraute in vielen Ländern der Welt gefunden, die ich um Nichts in der Welt missen wollte. Ich habe vor allem in persönlicher Hinsicht viel gelernt, bin selbstständiger geworden und charakterlich gewachsen.

Über die Universität

Die Universität von Island wurde im Jahre 1911 gegründet und momentan studieren dort etwa 15 000 Studierende an fünf verschiedenen Fakultäten, die sich wie folgt gliedern:

  • School of Social Sciences
  • School of Health Sciences
  • School of Humanities
  • School of Engineering and Natural Sciences
  • School of Education

Das Studienjahr ist  in Herbstsemester (September bis Dezember) und Frühlingssemester (Januar bis Mai) gegliedert. Im Sommer haben die Studierenden grundsätzlich frei, nicht zuletzt wegen des Tourismus und der Landwirtschaft.

Die School of Education

Die School of Education war bis 2008 eine eigenständige Institution, ehe sie aus organisatorischen und finanziellen Gründen mit der Haskoli Islands fusioniert wurde. Daher ist diese Fakultät die einzige, die nicht am Hauptcampus gelegen ist und sowohl über eine eigene Studienbibliothek als auch eine eigene Studienabteilung und Mensa verfügt.

Es gibt folgende Studienrichtungen an der School of Education:

  • Faculty of Sport, Leisure Studies and Social Education
  • Faculty of Teacher Education
  • Faculty of Educational Studies
 
Universität in Island

Kontaktdaten

Adresse der Universität in Island:

Háskóli Íslands
Sæmundargötu 2
101 Reykjavík
Email: hi@hi.is
Homepage: www.hi.is

Adresse der Fakultät der Lehrerausbildung:

School of Education
Service center
Stakkahlid
Tel: +354 5255950
Email: menntavisindasvid@hi.is
homepage:http://english.hi.is/school_of_education/school_of_education

Adresse des International Office (am Hauptcampus):

Alþjóðaskrifstofa
Office of International Education
University of Iceland
Háskólatorg v/Sæmundargötu
101 Reykjavík
Tel: +354 525 4311
E-mail: ask@hi.is
Fax: +354 525 5850

Adresse der Erasmuskoordinatorin des International Office:

Aníta Hannesdóttir
Háskólatorgi Sæmundargötu
University of Iceland
Tel: +354 525 4469
Email: anita@hi.is

Adresse der Erasmuskoordinatorin an der School of Education:

Guðrún Sóley Guðjónsdóttir
Project Manager - International Affairs
School of Education
University of Iceland
v/Stakkahlíd
105 Reykjavík, Iceland
Tel +354 525 5914, Fax +354 525 5599
https://english.hi.is/

Nützliche Informationen

Vor der Abreise zu Beachten:

Da in Island kaum mit Bargeld bezahlt wird, sollte man sich zuvor eine Kreditkarte zulegen. Auch für das Mieten von Autos ist diese unbedingt notwendig (Vorlage).

In manchen Gästehäusern wird die Bettwäsche nicht zur Verfügung gestellt, daher unbedingt vorher nachfragen!

Trotz der isländischen Kälte sind Badesachen ein Muss, da die IsländerInnen begeisterte SchwimmerInnen sind und es überall Pools, Hot Tubs und geothermale Quellen gibt.

Verlasst euch nicht auf das so genannte Buddy-System, weil dieses einige organisatorische Lücken aufwies, als wir ankamen.

Vor Abreise sollte man sich ein Handy ohne SIM-Karten-Sperre besorgen, um das Angebot des Telefonanbieters NOVA nützen zu können (einmalige Zahlung von ca. € 20,- danach gratis Verbindung zu anderen NOVA-Kunden).

Erste Schritte in Island:

Als Erstes sollte man sich in der Borgartún 21 seine Kennitala (den isländischen Personalausweis) holen, um sich auf der Universitätshomepage einschreiben zu können. Man braucht für die Ansuche der Kennitala einen Personalausweis, sowie die isländische Wohnadresse und den letter of acceptance der Haskoli Islands. Sobald man diese Nummer hat, kann man im Haskolatorg, dem Hauptgebäude des Hauptcampus, seinen Studentenausweis beantragen und bekommt für die Universitätshomepage seinen Benutzernamen und Kennwort. Danach loggt man sich auf Ugla (Eule) ein, wo man sich unter anderem elektronisch einen Überblick über seine Kurse verschaffen kann.

Öffentliches Verkehrssystem:

Direkt vom Flughafen geht ein Shuttlebus nach Reykjavik, der ungefähr eine Stunde fährt und ca. € 10,- kostet. Man kann sich vom Busbahnhof auch gegen einen kleinen Aufpreis direkt zur Unterkunft bringen lassen.
Die Busse in Reykjavik kosten pro Fahrt 300 Kronen, was ca. € 1,80 entspricht. Das Ticket gilt dann für 75 Minuten (wenn man dabei umsteigen will, muss man im Vorhinein das ausgedruckte Ticket beim Fahrer ordern). Wichtig ist, dass man im Bus nur bar zahlen kann und kein Wechselgeld bekommt. Es gibt allerdings die Möglichkeit, in Hlemmur oder anderen größeren Busstationen, Neunerblöcke, Monatskarten oder auch Einzeltickets für den Bus zu kaufen.

Car rentals:

Es gibt mehrere Firmen, bei denen man sich ein Mietauto nehmen kann. Billige Möglichkeiten sind "cheap jeep" oder "sad cars". Ein Auto buchen kann man direkt bei der Mietstelle oder auch im Internet. Unbedingt wissen sollte man eine Notrufnummer und die Kontaktnummer der Firma.

Einkaufsmöglichkeiten:

In Reykjavik gibt es mehrere Supermärkte, wie Bónus, den vergleichsmäßig billigsten Markt. Zusätzlich gibt es Großmärkte, wie Hagkaup, in dem man eine größere Auswahl bekommt, dafür aber ein wenig mehr zahlen muss. Die Öffnungszeiten sollte man im Zweifelsfall im Internet nachsehen, generell öffnen die Märkte in Island später als in Österreich, schließen aber auch später. Besondere Öffnungszeiten hat der 10-11, in dem man eine kleine Auswahl hat und mehr für die Produkte zahlt, dafür außergewöhnlich spät einkaufen kann (an manchen Standorten schließt der Markt um Mitternacht, in manchen Märkten kann man rund um die Uhr einkaufen). Man sollte sich im Vorhinein über Feiertage, an denen die Supermärkte geschlossen sind, informieren. Über die Preisunterschiede zwischen Island und Österreich kann man im Punkt Lebenserhaltungskosten nachlesen.

Bars, Alkohol und Tabak

Die Bars schließen in Island am Freitag, Samstag und vor Feiertagen um fünf Uhr früh, an den anderen Tagen um ein Uhr früh. Will man privat ein Gläschen Wein trinken zahlt es sich aus, zur Vinbudin, der staatlichen Verkaufsstelle für Alkoholisches, zu gehen. Man kann auch beim Duty-free-Shop am Flughafen einkaufen. Tabakwaren bekommt man im 10-11 oder im Tabakgeschäft an der Laugavegur.

Online Karte:

Da Google Maps in Island sehr ungenau ist, lohnt es sich, die folgende Homepage zu verwenden:

http://ja.is/

Unterkunft

Wir wohnten im Hotel Floki, das, wie so viele andere Hotels und Pensionen, unter dem Jahr Studierende beherbergt. Wir waren elf Studierende aus den verschiedensten Nationen und teilten uns ein Haus mit drei Etagen. Pro Stock gab es eine Küche, ein Badezimmer und vier Schlafzimmer, die im Schnitt 15 m2 groß waren. Es gab leider keinen Gemeinschaftsraum und nur in einer der Küchen einen (zu kleinen) Essbereich. Die Miete betrug für ein Einzelzimmer 60.000 Kronen, was € 370,- entspricht. Wir hatten öfters Probleme mit der Internetverbindung, wobei uns uneingeschränkter Zugriff zum WLAN versprochen wurde. Auch die Waschmaschine und einige Küchengeräte ließen zu wünschen übrig. Doch vor allem durch die zentrale Lage (10 Minuten zur School of Education, 15 Minuten ins Stadtzentrum, 7 Minuten zu einer der wichtigen Busstationen, 3 Minuten zum nächstgelegenen Schwimmbad, 5 Minuten zur Hallgrimskirkja) und unseren gewonnen Freundschaften mit unseren MitbewohnerInnen überwogen die positiven Seiten in der Skeggjagata (Bartstraße) 6.

Lebenserhaltungskosten

Die Lebenserhaltungskosten in Island sind deutlich höher als in Österreich, wobei es darauf ankommt, was man sich leisten kann und will. Die Lebensmittelpreise variieren: Milchprodukte sind sehr billig, Fleisch ist erheblich teurer (!), Alkohol und Zigaretten fast unbezahlbar. Kleidung ist ebenfalls sehr teuer, wobei es die Möglichkeit des Einkaufs in Second-Hand-Läden und des Wochenendflohmarktes gibt. Dank der Kaffeekultur gibt es in nahezu jedem Kaffeehaus / Supermarkt / Tankstelle / Universität / Campingplatz die Möglichkeit, um ca. € 1,80 endlos Kaffee nachzufüllen, was die Lebensqualität für einige deutlich erhöht! Die meisten Ausgaben fielen für Ausflüge, also Benzin, Mietauto und Unterkünfte an. Ein Schwimmbadbesuch und die Benutzung des universitätseigenen Fitnessstudios ist dafür sehr günstig und empfehlenswert. Man hat ebenfalls die Möglichkeit und staatliche Erlaubnis, jeden Sportplatz der Stadt kostenfrei zu benutzen. Konzerte sind in Reykjavik fast immer gratis und auch werden in der Regel keine Eintritte in Bars und Lokale verlangt.

Lehrveranstaltungen

Die besuchten Kurse waren:

Icelandic Nature and Cultural Legacy
Globalisation and Education
Teaching English to Young Learners
Teaching Practice

All diese Kurse wurden in Englisch unterrichtet.

Icelandic Nature and Cultural Legacy

Dieser Kurs war in die zwei Bereiche, Natur (Biologie und Geologie) und Literatur/Kultur, geteilt. Der Kurs betrug 10 ECTS-Punkte und gab uns Einblick in isländisches Klima, Geologie, Vegetation und Tierleben. Wir machten mehrere Ausflüge und sahen Vulkane, geothermale Quellen, Lavahöhlen, kulturelle Anhaltspunkte und Lebensräume isländischer Kleintiere und betrachteten die isländische Flora vom Rücken der typischen Islandpferde aus. Für den kulturellen Part lasen wir isländische Familiensagas, Volkssagen und verglichen diese mit denen aus unseren Heimatländern.

Globalisation and Education

In diesem Kurs wurde uns der Zusammenhang zwischen der Globalisation und dem Unterrichten im Ausmaß von 10 ECTS näher gebracht. Diese Blockveranstaltung bestand aus Diskussionen und Gruppenarbeiten, in denen viel Wert auf Literaturvergleiche gelegt wurde. Wir betrachteten die globale Unterrichtssituation im Hinblick auf Multikulturalismus, Ideologien, Entwicklung der Schulen, Kultur, Religionen, Vorurteile, Sprachen und Identitäten. Zwei Arbeiten waren erforderlich, für die wir im Kurs vorbereitet wurden, die aber in der Freizeit zu schreiben waren.

Teaching English to Young Learners

Auch die Praxis kam in unserem Kurskatalog nicht zu kurz. Durch das Fach "Teaching English to Young Learners" konnten wir verschiedene Unterrichtsmethoden sowohl inhaltlich in der Theorie kennen lernen und besprechen, als auch praktisch im Kurs an den Studierenden ausprobieren. Ein spezieller Fokus wurde auf die Fähigkeiten "Hören" und "Sprechen" gelegt und dazu gab es Diskussionen, Präsentationen und Projektarbeiten. Dieser Kurs beinhaltete zwei ECTS-Punkte an Praxis, die man durch fünf Hospitationstage in einer isländischen Schule erreichte. Insgesamt bekommt man durch diesen Kurs 10 ECTS.

Teaching Practice

Dieser Kurs brachte uns zwei extra ECTS, die wir durch fünf weitere Hospitationen der isländischen Schule erreichten. Ich besuchte die Grunnskola Seltjarnarnes, die ich bei der Reflexion der Schulbesuche näher beschrieben habe.

Bewertung des Erasmussemesters in akademischer, sozialer und kultureller Hinsicht

Akademischer Bereich

Die Kursübersicht kann man im Textfeld "Beschreibung der Lehrveranstaltungen" nachlesen. Ich war besonders am Einblick in die isländische Natur und Kultur interessiert, und ich schätze, der am besten mit der Praxis verknüpfte Kurs war "Teaching English to Young Learners". Dabei durfte ich viele Methoden selbst ausprobieren und habe einige Ideen für zukünftige Englischstunden bekommen. Das immerwährende Benutzen der englischen Sprache hat mein Vokabular immens verbessert.

Sozialer Bereich

Besonders im sozialen Bereich habe ich viele wertvolle Erfahrungen gemacht. Alleine das Zusammenleben mit zehn Studierenden aus vielen verschiedenen Ländern war eine herausfordernde Situation, die ich genossen habe. Auch das Arbeiten in Projektgruppen hat mich stets interessiert und zusätzlich angespornt. Ich bin in der Zeit in Island viel selbstständiger und erwachsener geworden.

Kultureller Bereich

Die isländische Kultur kennenzulernen, fiel mir durch zahlreiche Konzerte, Museenbesuche, Ausflüge und das Leben in der Hauptstadt leicht. Island ist musizierend, kreativ und außerordentlich.

Vergleich der School of Education und der Pädagogischen Hochschule

Allgemeines

Die School of Education bietet Ausbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Vorschule, Volksschule, Höhere Schulen, Sport- und Gesundheitswissenschaften und Sozialpädagogik. Das Gebäude ist mit viel mehr technischen Gerätschaften ausgestattet als die Pädagogische Hochschule, wie zum Beispiel einigen Macs an Gängen und in Computerräumen. Es gibt dort ungefähr 2.300 Studierende und im Gegensatz zur Pädagogischen Hochschule sind am Campus viel mehr Aufenthaltsmöglichkeiten für Studierende und Lehrende. Die gut sortierte Studienbibliothek bietet neben Fachliteratur in Isländisch, Englisch und anderen Sprachen, wie beispielsweise Dänisch oder Französisch, auch die Möglichkeit, Unterrichtsmaterialien (Spiele, CDs, picture cards, etc.) auszuborgen.

Vergleich der Ausbildung

An der School of Education hatten wir drei geblockte Kurse im Ausmaß von je 10 ECTS, die im Durchschnitt zwei Mal pro Woche stattfanden und durchschnittlich zwei Stunden dauerten. Die Anwesenheitspflicht lag den Lehrenden nicht so sehr am Herzen wie das eigenverantwortliche Engagement im Bezug auf Gruppenarbeiten und Abschlussarbeiten, die in der Freizeit zu erledigen waren. Die Informationen, die in den Kursen besprochen wurden, wurden im Anschluss durch diverse Ausflüge, wie beispielsweise ins House of Culture und die Umgebung Reykjaviks, gefestigt. Einen großen Unterschied machte die nicht vorhandene Höflichkeitsform den Lehrenden und Höhergestellten gegenüber (generell sind in Island alle per Du), da diese einen höheren Grad an Vertrautheit schaffte, obwohl wir in manchen Kursen mehr Studierende als von der PH gewohnt waren (ca. 40).

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